Die Transformation von E-Commerce zu M-Commerce
Die nahezu exponentielle Verbesserung der mobilen Technologie macht den bisherigen Verbleib vor dem eigenen Computer in den eigenen vier Wänden überflüssig. Das vermeintliche Feature einer mobilen Version des Webauftritts hat sich mittlerweile zu einem Must-Exist entwickelt. Schließlich werden heutzutage mehr Sales über Mobilgeräte generiert als über den heimischen Computer.
Chiniah Aatisch von der Universtät Mauritius hat einen 5-Schritt-Ansatz entwickelt, der vor allem für Webentwickler interessant sein dürfte. Der Ansatz soll zu einer automatisierten Entwicklung von mobilen Websiten verhelfen.
Die Vorteile von M-Commerce nach Aatisch
- Personalisierung: Nutzer bekommen Produkte angezeigt, die Bezug auf ihre Präferenzen haben, Ähnlichkeiten zur Kaufhistorie oder Suchanfragen haben.
- Flexibilität: Nutzung überall, jederzeit und von vielen Mobilgeräten möglich.
- Lokalisierung: GPS-Daten können die Produktauswahl für den Kunden attraktiver gestalten.
Leistungsstarke Tools für mobile Websiten
Es gibt schon sehr leistungsstarke Systeme, die mobile Websiten sehr effizient (gute Ladezeit, Komprimierung, etc.) automatisiert bauen. Erwähnenswert sind hier Tools wie Duda oder bMobilized.
Die Anwendungen von M-Commerce
Bereits jetzt findet M-Commerce viele Praxisanwendungen. Sei es in Form einer App für mobile Endgeräte oder einer mobilen Webversion.
Mobile Unterhaltung ist vielreich gegeben. Nutzer können Musik kaufen und natürlich hören. Sie könne Videos schauen und diese auch offline genießen. Seit dem App-Boom stehen zahlreiche Handy Games zur Verfügung, die mittlerweile auch grafisch mit den bekannten Computerspielen mithalten können. Auch soziale Interaktionen wie das einfache Chatten und Dating gestaltet sich durch das Mobiltelefon um ein Vielfaches einfacher.
Durch hohe Sicherheitsstandards ist es dem Kunden mittlerweile möglich, mobiles Banking zu betreiben. Dabei ist das Handy sogar selbst Authentisierungsfaktor (mobilTAN). Es ist nun möglich, Geld mobil zu transferieren oder auch z.B. Aktien zu (ver-)kaufen.
Der Zugang zu Informationen war noch nie so einfach: News, Reiseinformationen, Suchmaschinen und das Büro (E-Mails, Termine, Kontaktaustausch) direkt in der Tasche.
Zuletzt ist natürlich das Mobile Shopping nicht zu vergessen. Viele Portale bieten ihren Kunden sowohl eine mobile Ansicht als auch eine App an.
Mobile Ticketing und Mobile Payment steht für den Komfort, Tickets mobil zu erwerben und das Handy selbst als Ticket zu verwendet.
Mobile Seite vs. Mobile App nach Aatisch
mobile Seite | mobile App | |
Vorteil | einfach auffindbar | ständiger Kontakt zum Kunden |
Zugang/Unmittelbarkeit/Kompatibilität | jeder Browser, jedes Gerät möglich | Installation nötig, Handy und OS abhängig |
E-Commerce Support | Ja | Ja |
Ausbaufähigkeit (Upgradability) | Transparent | Erlaubnis des Nutzers nötig |
Teilbarkeit | Einfach | Coding nötig |
Zeit und Kosten | billiger und open source | teuer und manche Apps sind bezahlbar |
native Smartphone-Funktionalität | schwierig nachzubilden | einfach hinzuzufügen |
Offline | Nein | Ja |
Kritik am Vergleich: Mobile Seite vs. Mobile App
Der Vergleich hilft zunächst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, inwieweit sich beide Konzepte unterscheiden. Jedoch sind die Punkte nicht wirklich aussagekräftig, da meist doch der vermeintliche Pluspunkt der einen Variante auch ein Pluspunkt der Alternative darstellt. Zustimmen kann man dem Punkt native Smartphone-Funktionalität, da tatsächlich die Features eines Mobiltelefons durch eine mobile App effizienter genutzt werden können. Aber auch GPS-Daten sind nach Bestätigung des Nutzers im Desktop-Browser nutzbar. Auch der angebliche Vorteil beider Varianten ist eher zu hinterfragen. Denn Auffindbarkeit ist nicht Eigenschaft der mobilen Seite an sich.
Das M-Commerce Template nach Aatisch
Der Übergang von HTML zu XHTML (MP) ist mit weniger Aufwand verbunden, als es zunächst klingen mag. Es sind mehr Regeln, die man innerhalb seines Quellcode’s beachten muss. Beispiele findet man hier bei W3C oder auch hier.
Dokumentenstruktur | XHTML-Elemente | XHTML-Attribute |
---|---|---|
XHTML DOCTYPE muss gesetzt sein | XHTML Tags müssen richtig verschachtelt sein | Attribute Namen müssen lowercase sein |
Das XMLns-Attribut muss gesetzt sein | XHTML Tags und Attribute müssen lowercase sein und Tags immer geschlossen werden | Attribute Values müssen in Anführungszeichen stehen |
HTML, HEAD, TITLE, BODY müssen gesetzt sein | XHTML Dokumente müssen ein Root-Element haben | Attribute Minimierung ist verboten |
Auch bei WCSS geht es mehr um Formatierungsvorschriften als um umfassende Quellcode-Umstrukturierungen. Die Vorschriften sind für CSS-Kenner Tagesgeschäft.
Auch die Bildbearbeitung lässt dich durch die Verwendung von Bildkomprimierungssoftware und richtiger CSS-Attribution verwirklichen. JavaScript-Skripte werden durch intelligente jQuery-Konstrukte (+AJAX) ersetzt.
Bis hier ist die Transformation ausschließlich technisch und sollte über intelligente Syntax-Programme weitestgehend automatisiert werden. Diese Automatisierung finden wir heute schon in Form von WordPress Plugins, mobile Buildern, etc.
Die Signifikanz der neuen Datenbank-Struktur
Die wichtigste Komponente ist die richtige Datenbankstruktur. Trotz überwiegend technischen Herausforderungen ist vor allem die Konzeption einer nachhaltigen Datenbankstruktur von hoher Signifikanz. Vor allem bei M-Commerce muss die schnelle Auffindbarkeit anhand granulärer Kundenwünsche garantiert sein.
Das bedeutet:
- Verwendung eines homogenen Templates für alle Datenbanken
- Die Produktbeschreibung besteht aus heterogenen Attributen
- Entkopplung der großen Datenbank von Produkttypen
- Benefit: Suchfunktion wird um wesentliche Usability-Elemente erweitert
Fazit zur Transformation
Überwiegend automatisierbare Techniken machen die technische Umsetzung einer E-Commerce-Seite zur M-Commerce-Seite unkompliziert. Entscheidend ist hier vor allem ein intelligentes Backend, das eine nutzerfreundliche Bedienung des mobilen Shops garantiert.

Bereits mit 14 Jahren absolvierte Jörs sein erstes Schulpraktikum bei der Deutschen Telekom mit Aspekten aus der Suchmaschinenoptimierung. Seitdem erfolgten mehrere berufliche Stationen sowie Aktivitäten als freiberuflicher Webdesigner. Er hat an der Technischen Universität in Darmstadt einen B.Sc. in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 2019 ist Jörs Lehrbeauftragter für Online-Marketing an der Hochschule Darmstadt sowie Honorardozent für Marketing Automation & Datenintegration an der Hochschule Fresenius. Marvin Jörs ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Skyscraper Marketing GmbH.